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Haus B

Stroh-Holz-Elementbau

 

 

Atelier Werner Schmidt

 

Ort: CH-Knutwil

Baujahr: 2012

Bauzeit: 3 Monate

Fläche warm: 217 m²

AUSGANGSLAGE:
Ein steiles Grundstück am Dorfrand, eingereiht in eine Silhouette aus Barockkirche, alten Bauernhöfen und Einfamilienhäusern. Ein wunderbarer Ausblick auf das Suhretal, der Ort franzt sich in Hochstamm-Obstgärten langsam in die Landschaft aus, einzig die Landstrasse zerschneidet mit ihrem Puls von Autos aus den Zentren etwas die Ruhe. Gute Gründe um einen neuen (farblichen) Akzent zu setzen.

LÖSUNG:
Das Haus orientiert sich klar am Tal, der Ausblick ist unverbaubar, die grosse Fassade fängt die Sonnenwärme sowie die Umgebung ein. Selbstverständlich steht es im Hang, gliedert ihn mit einer leichten, abgedrehten Terrassierung. Der Sockel verschwindet im Erdreich.
Im Untergeschoss besteht die Möglichkeit, nach vorne in den Garten hinaus zu treten, im Obergeschoss nach hinten in den intimeren "Abendgarten". Grosse Dachüberstände an den Längsseiten laden zum Verweilen ein. Talseitig ermöglicht ein filigraner Balkon stets ins Freie zu treten.
Aussen um das Gebäude herum hüllt sich ein purpurner Mantel aus lackierten Fichtebrettern. Eine Begrünung aus Kletterpflanzen wird sich bald über die Fassade ausbreiten und vor den Dachüberständen einen feinen, grünen Vorhang bilden. Heimelige Zwischenräume entstehen und ermöglichen in Kürze nur noch einen voyeuristischen Blick auf das Purpur der Fassade, ein guter Kontrast.
Die Konstruktion ist einfach, die Installation minimal gehalten. Das Haus ist in Elementbauweise errichtet. Von Beginn der Erdarbeiten bis zum Bezug hat es nur drei Monate gedauert um das Haus zu errichten. Der Keller ist mit vor Ort ausbetonierten Elementwänden erstellt. Das Obergeschoss und das Dach werden mit 70 cm stark isolierten Strohelementen gebildet, 4 Stück pro Stockwerk. Die Zwischendecken bestehen aus Balkenlagen, gedeckelt mit 8 cm starken Betonelementen, um die nötige Speichermasse ins Gebäude zu bringen. Die Wände bestehen alle aus Kreuzlagenholz in naturbelassenem Fichte-/Tannenholz, als Boden wurde ein Räuchereiche-Parkett verlegt.
Mittels Leitungen wird alles über die Hohlwand zu beiden Seiten des Treppenhauses verteilt und erschlossen. Die Zimmer sind jeweils mit nur zwei Steckdosen versorgt, die Feinverteilung erfolgt über eine flexible Leitungsführung in rundumlaufenden Bodenkanälen. Die Lichtsteuerung erfolgt per Funk -eine einfache Installation mit grosser Flexibiliät.
Für das Warmwasser und als Notheizung ist eine 10 m² grosse Solaranlage sowie ein automatischer, wasserführender Pelletofen installiert, gepuffert mit einem 1'800 l Kombispeicher.

Projektbearbeitung Michael Schneider

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